Frankreich: Diskussion um EuropaCity-Projekt für Paris erneut entfacht
Die Planer des milliardenschweren Mischnutzungsprojekts „EuropaCity“, welches vor den Toren von Paris entstehen soll, haben es nicht leicht. Nachdem erst vor wenigen Wochen der ursprünglich für 2024 anvisierte Fertigstellungstermin aufgrund von zeitlichen Verzögerungen beim Bau des Verkehrsnetzprojekts „Grand Paris Express“ im Großraum Paris (eine der neuen Metrolinien soll künftig an dem Komplex vorbeiführen) um drei Jahre nach hinten verschoben worden war, werden dem Projekt nun auf juristischer Ebene Steine in den Weg gelegt. Gestern hatte das Verwaltungsgericht von Cergy-Pontoise den Präfekturbeschluss des Départements Val-d’Oise vom 21. September 2016 zur Schaffung einer Entwicklungszone im sogenannten „Triangle de Gonesse“, in der das von Immochan initiierte und von der chinesischen Wanda Group mitfinanzierte Mischnutzungsprojekt entstehen soll, für nichtig erklärt.
Das Gericht kam zu dem Schluss, dass „die im Rahmen einer öffentlichen Untersuchung vorgelegte Umweltverträglichkeitsprüfung in mehrfacher Hinsicht unzureichend“ gewesen sei. Weiterhin hebt das Gericht „die Bedeutung der potenziellen Umweltauswirkungen des Vorhabens insbesondere im Hinblick auf die Beseitigung von 280 Hektar Ackerfläche“ vor. Darüber hinaus sei „die Untersuchung hinsichtlich der Auswirkungen des Projekts auf die Luftqualität unzureichend, vor allem was die durch die Touristenbewegungen verursachten CO2-Emissionen angeht, die mit der Entstehung von EuropaCity in Verbindung gebracht werden.“
Die Projektverantwortlichen indes bekräftigten in einer offiziellen Pressemitteilung, dass das Urteil keinerlei Einfluss auf die Bereitschaft der Anteilseigner habe, das Projekt, welches mehr als 10.000 Arbeitsplätze schaffen soll, umzusetzen. Lesen Sie alle Details zum Hintergrund des Bauvorhabens in unserer aktuellen Ausgabe EAP 2/2018. (eap)