Belgien: Plopsa-Gruppe desillusioniert über Zwangsschließung von Vergnügungsparks
Nachdem ab sofort vier Anlagen der Plopsa-Gruppe in Belgien, nämlich Plopsaland De Panne, Mayaland Indoor, Plopsa Indoor Hasselt und Plopsa Coo, von der plötzlichen Schließungsanordnung (vgl. EAP-News 23.10.20) betroffen sind, meldet sich das Unternehmen mit einem klaren Statement zu Wort. „Ich finde die Entscheidung völlig unerwartet. Bei den Treffen in der vergangenen Woche gab es keine Anzeichen dafür, dass wir wieder schließen müssten. Ich habe volles Verständnis dafür, dass sich 5.000 Menschen im Moment nicht am selben Ort versammeln können und dass nicht notwendige Bewegungen vermieden werden müssen. Aber die Tatsache, dass sich 10.000 Menschen in einem Zoo versammeln können, ist ein unverständlicher Widerspruch. Ganz zu schweigen von dem Fakt, dass ausländische Vergnügungsparks einfach offen bleiben und zahlreiche Marketingkampagnen starten, um belgische Besucher anzuziehen“, sagt Steve Van den Kerkhof (Foto), CEO des Plopsa-Konzerns. „Die Tatsache, dass die Entscheidung kurz vor den Herbstferien fällt, einer der beliebtesten Perioden bei unseren Besuchern, macht es noch schmerzhafter“, so Van den Kerkhof.
In den letzten Monaten wurden seitens der Betreibergruppe unzählige Investitionen getätigt, um den Park Corona-sicher zu nutzen. Die Protokolle sahen strenge Höchstkapazitäten vor, Tickets wurden zum Zweck der Kontaktverfolgung nur online verkauft, und in allen Parks wurden alle erforderlichen Vorkehrungen zur Einhaltung der Hygieneregeln getroffen – u.a. gab es auch eine Mundschutzpflicht für Besucher. „In den letzten Wochen hatten wir auch mehrere Politiker und Virologen zu Gast, die uns explizit zu unserer Arbeitsweise gratuliert haben.“ Van den Kerkhof betont, dass zusätzliche Unterstützungsmaßnahmen der Regierung dringend notwendig sind, um diese Zeit zu überbrücken: „Wenn sie uns schließen wollen, müssen sie auch dafür sorgen, dass es genügend Unterstützung gibt (…) und die Unterstützung sollte im Verhältnis zur Größe des Unternehmens stehen. Was mich aber am meisten berührt, ist die Tatsache, dass wir wieder einmal mehr als 250 Arbeitnehmer in die Arbeitslosigkeit schicken müssen. Unser Volk wird wie ein Jojo behandelt, obwohl es mit Respekt behandelt werden sollte“. Als Folge der vierwöchigen Zwangsschließung erwartet der Plopsa-Konzern in Belgien einen Umsatzverlust von mehr als fünf Mio. Euro. (eap)