„Oben ohne“ im Schwimmbad – Auch für Frauen?
(eap) Bereits im Sommer letzten Jahres war das „oben ohne“-Baden in öffentlichen Schwimmbädern in Deutschland ein viel diskutiertes Thema. Es gehe dabei um die Gleichberechtigung der Frau im Schwimmbad, so die Befürworter – Frauen sollen genauso wie Männer in Schwimmbädern „oben ohne“ sein dürfen, also schwimmen dürfen, ohne ihre Brüste mit ihrer Badebekleidung bedecken zu müssen. Und obwohl diese Forderung laut Umfragen nicht bei allen Badegästen Anklang findet, haben die ersten Bäderbetriebe in Deutschland reagiert und ihre Kleiderordnung bereits angepasst. Ein Vorreiter war hier die südniedersächsische Stadt Göttingen, die bereits letztes Jahr das Oben-ohne-Schwimmen im Rahmen einer Testphase einführte. Weitere einzelne Städte zogen nach. Nach einer Beschwerde seitens einer Frau in einem Berliner Schwimmbad Ende 2022 erlaubte auch die Hauptstadt offiziell das Schwimmen ohne Oberteil für alle. In Kölner Schwimmbädern ist das Oben-ohne-Baden für Frauen seit dem 1. April dieses Jahres ausdrücklich erlaubt.
Um festzustellen, ob auch in der Hansestadt Hamburg der Wunsch seitens der Gäste nach einer angepassten Kleiderordnung und entsprechenden Angeboten besteht, führte die Betreibergesellschaft Bäderland Hamburg in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut Research for Future eine laut eigenen Angaben repräsentative Onlinebefragung durch, mit ambivalenten Ergebnissen. Der Badbetreiber hat sich dennoch dazu entschlossen, an zweien seiner Standorte – im Kaifu-Bad und im Hallenbad Wandsbek – seit Anfang Mai das Schwimmen oben ohne zu vorgegebenen Zeiten als freiwilliges Angebot zu gestatten. Der Betreiber beabsichtigt, die Pilotphase mindestens ein Jahr laufen zu lassen, um alle saisonalen Effekte der Branche abbilden zu können. Ob es sich bei dieser neuen Kleiderordnung im Bad nur um einen Trend handelt oder das „Schwimmen oben ohne“ für Frauen sich tatsächlich als dauerhaftes Angebot in deutschen Bädern etablieren wird, bleibt abzuwarten. ■