Apple stellt mit Vision Pro neues Headset vor
(eap) Im Rahmen der diese Woche stattfindenden Apple Worldwide Developers Conference („WWDC 2023“) verkündete das US-amerikanische Technologieunternehmen die Einführung der „Apple Vision Pro“ für Frühjahr 2024. Bei dem VR/AR-Headset soll es sich um einen revolutionären räumlichen Computer handeln, der Nutzer durch eine vollständig dreidimensionale Benutzeroberfläche und intuitive Steuerung per Augen, Händen und Stimme mit digitalen Inhalten interagieren lässt, als befänden sich diese mit ihnen im Raum. Apps werden so von den Grenzen eines Displays befreit und können in flexibler Größe im Raum dargestellt werden. Die dynamischen Reaktionen auf natürliches Licht sowie die Darstellung von Schatten soll den Nutzern ein besseres Gefühl für Größe und Entfernung der Inhalte im immersiven Raum geben.
© Apple Mit zwei etwa briefmarkengroßen ultrahochauflösenden Displays, die Micro-OLED-Technologie nutzen, um insgesamt 23 Millionen Pixel unterzubringen, soll die Vision Pro ein breites Farbspektrum und einen hohen Dynamikbereich bieten. Anwender, die eine Sehkorrektur benötigen, können optische Einsätze von ZEISS verwenden.
Mittels 3D-Audio-System sollen sich Klänge an den Raum anpassen und durch zwei einzelne Treiber in jedem der Audio Pods soll ein auf die Kopf- und Ohrengeometrie der Nutzer angepasstes Audio-Erlebnis erzeugt werden.
Durch „EyeSight“ soll Usern ermöglicht werden, auch während der Nutzung der Vision Pro mit ihrem Umfeld in Kontakt zu bleiben. So wirkt das Gerät transparent sobald sich eine Person dem Nutzer nähert.
Ein durchgehendes Stück aus gewölbtem laminiertem Glas dient als Linse für zahlreiche Kameras und Sensoren. Das Glas geht in einen Rahmen aus einer speziellen Aluminiumlegierung über, der sich in einem leichten Bogen an das Gesicht der Nutzer legt. Das Lichtsiegel (Dichtungspolster) besteht aus einem weichen biegsamen Stoff und ist in mehreren Formen und Größen erhältlich. Flexible Bänder sorgen für den korrekten Sitz der Tonausgabe an den Ohren. Das Kopfband ist ebenfalls in verschiedenen Größen erhältlich und mit einem simplen Mechanismus befestigt, sodass ein Wechsel einfach durchzuführen ist.
Das Betriebssystem visionOS wurde auf Grundlage der bisherigen Apple-Betriebssysteme (MacOS, iOS und iPadOS) entwickelt und so konzipiert, dass es die Anforderungen des räumlichen Computings mit niedrigen Latenzzeiten unterstützt.
Angetrieben wird die Technologie-Neuheit durch ein duales Chipdesign – neben dem M2 Chip (vorgestellt im Juni 2022) verarbeitet der neue R1 Chip den Input aus zwölf Kameras, fünf Sensoren und sechs Mikrofonen und überträgt Bilder innerhalb von 12 Millisekunden – so soll unter anderem Motion Sickness verhindert werden.
© Apple Die Apple Vision Pro wurde für den ganztägigen Gebrauch entwickelt wenn sie angeschlossen ist, und kann für bis zu zwei Stunden mit einer externen Hochleistungsbatterie betrieben werden. Mit einem Einstiegspreis von 3.499 US-Dollar soll die Apple Vision Pro ab Frühjahr 2024 zunächst in den USA erhältlich sein, bevor andere Länder folgen.
Bereits ab Tag eins dabei sein wird Disney – wie CEO Bob Iger ankündigte, soll Disney+ bereits ab Launch für die Nutzer verfügbar sein. „Wir sind ständig auf der Suche nach neuen Möglichkeiten, unsere Fans zu unterhalten, zu informieren und zu inspirieren, indem wir außergewöhnliche Kreativität mit bahnbrechender Technologie kombinieren, um wirklich bemerkenswerte Erlebnisse zu schaffen. Wir glauben, dass Apple Vision Pro eine revolutionäre Plattform ist, die unsere Vision Wirklichkeit werden lassen kann.“ Zwar beinhaltet der Trailer für die Kooperation von Disney und Apple einen kleinen Abschnitt zu Inhalten der Disney Parks, allerdings bewirbt Disney an keiner Stelle die Nutzung der Vision Pro in den Themenparks selbst.
Inwieweit Apples Neuentwicklung für die Freizeit-Branche insgesamt relevant ist oder werden kann, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht mit Sicherheit sagen. Zwar könnte das Headset in Parks für VR- oder AR-Erlebnisse eingesetzt oder als Visualisierungs-Tool für Designer und Entwickler verwendet werden, allerdings bewegt sich das Apple-Produkt momentan preislich in ganz anderen Dimensionen als Konkurrenz-Geräte wie beispielsweise die „Meta Quest Pro“ (vgl. EAP 2/2023). ■