Aragonien: 17 Mrd. Euro für Wüstenprojekt
Was rein wirtschaftlich (ohne Bezugnahme auf ökologische Implikationen) mit Las Vegas gelungen ist, schließt nicht aus, dass andernorts riesige, in ein Wüstenprojekt zu investierende Summen auch schlichtweg „in den Sand gesetzt“ werden können … Aragonien ist Spaniens trockenste Region, mal Steppe, mal wüstenartig. Und genau dort soll ein Megaprojekt namens „Gran Scala“ – eine Art Las Vegas 2.0 – für immense 17 Mrd. Euro entstehen. Ein aus 12 Firmen bestehendes, in Großbritannien ansässiges Konsortium („International Leisure Development“, zu deren wichtigsten Shareholdern dem Vernehmen nach Aristocrat Technologies, UFA Insurance, Ultragroup, Inc. Atlanta, Europtima sowie Tranchant Group zählen sollen) plant auf einer Fläche von 2.000 Hektar die Errichtung von 32 Hotelcasinos, 232 Restaurants, 500 Läden, einer Stierkampfarena, einer Pferderennbahn, Golfplätzen, fünf Themenparks und Museen. Hier nun beim Gran Scala-Unterfangen soll auch das seit einiger Zeit in der Fachcommunity herumgeisternde „Spyland“-Themenparkprojekt umgesetzt werden. Thematisch plant man für Gran Scala nicht weniger als die Perioden der Menschheitsgeschichte abzubilden – selbst die Casinos sollen in die Thematisierung einbezogen werden. Anfang Dezember wurde hierzu ein Binding Letter of Intent zwischen dem o.g. Konsortium „International Leisure Development“ und „SpacePort Leisure“, einem in Südafrika ansässigen Unternehmen, das sich dem Thematisierungsschwerpunkt „Space“ verschrieben hat, unterzeichnet. Gigantisch auch die Erwartungen der Investoren und des politischen Establishments, das das Projekt bei der Aussicht auf Schaffung von 30.000 bis 65.000 neuen Arbeitsplätzen bereits „durchgewunken“ hat: Der Investoren-Pool rechnet mit bis zu 25 Mio. Besuchern p.a. bei einer errechneten möglichen Gesamtkapazität von angeblich 35 Mio. Besuchern. Zum Vergleich: Las Vegas hat rund 40 Mio. Besucher jährlich. Baubeginn in Aragonien soll im kommenden Jahr sein – die Fertigstellung und Eröffnung des dann größten europäischen Freizeit- und Glücksspielparks wird auf das Jahr 2023 datiert. (eap)