13.06.2012

Boluo, Guangdong / China: Chinesen kopieren österreichische Stadt

In der südchinesischen Stadt Boluo, die zur Provinz Guangdong gehört, wurde innerhalb eines Jahres der österreichische Ort Hallstatt nachgebaut. Den Chinesen gefiel die 800-Einwohner-Gemeinde mit Unesco-Welterbetitel im österreichischen Salzkammergut offenbar so gut, dass sie eine Kopie anfertigten, die Anfang dieses Monats eingeweiht wurde. So gehören nun ein See, eine Kirche, ein Dorfbrunnen sowie Häuser zu der auf einer Fläche von einem Quadratkilometer neu errichteten Wohnanlage für wohlhabende Chinesen. Zwar gebe es ein paar „Schönheitsfehler“ wie Palmen vor der Kirche oder Goldfische im Dorfbrunnen, doch der Bürgermeister des Originalstädtchens soll sich bei der Einweihung der chinesischen Kopie stolz und erfreut über den Nachbau gezeigt haben. „Man erkennt sofort: Das ist Hallstatt“, wird der Bürgermeister der österreichischen Gemeinde zitiert. Von einer solch positiven Haltung jedoch soll noch ein Jahr zuvor in der österreichischen Gemeinde nichts zu erkennen gewesen sein. Gemeindeverantwortliche und Einwohner erhitzten sich wohl darüber, dass sie über das Projekt nicht informiert worden waren. Doch hinsichtlich der Auswirkung auf die Tourismuszahlen der Region Dachstein-Salzkammergut scheint der Unmut bei Einigen inzwischen verpufft zu sein, denn nach Informationen der „Salzkammergut-Zeitung“ hatten mehr als 20 Reisebüros aus China Hallstatt seit Beginn des Jahres erstmals in ihr Programm aufgenommen. Die Region rechne mit einem Buchungsanstieg von 50 Prozent für 2012 – ein großer Anteil soll durch asiatische Gäste generiert werden. (eap)

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