Deutschland: „Rote Liste Zentrum“ im Zoo Schwerin klärt über gefährdete Tierarten auf
Die „Rote Liste“ der Weltnaturschutzorganisation International Union for Conservation of Nature (IUCN) gibt Aufschluss darüber, wie bedroht eine Tierart in ihrem natürlichen Lebensraum ist und hat dafür eine Indextabelle mit neun verschiedenen Gefährdungskategorien erstellt, die von „NE“ für „Not Evaluated“ (de.: nicht beurteilt) bis hin zu „E“ für „Extinct“ (de.: ausgestorben) aufgeteilt ist. Um auf diese Liste und vor allem auf gefährdete Tierarten speziell hinzuweisen, eröffnete in diesem Sommer im Zoo Schwerin das „Rote Liste Zentrum“. Hier sind zu sieben der neun Kategorien beispielhafte Tierarten zu finden, über die die zoologische Einrichtung aufklärt.
Das Rote Liste Zentrum befindet sich direkt hinter dem Eingangsbereich des Zoos, sodass es von den Gästen direkt zu Beginn ihres Zoobesuches aufgesucht werden kann. Highlight des neuen Bereichs ist die 3.000 Quadratmeter große Anlage der Asiatischen Löwen, denen hier nun eine Anlage mit großzügigen Außen- und Innenbereichen zur Verfügung steht. Bei der Gestaltung der Anlage wurde insbesondere Augenmerk auf die Implementierung von sog. „Behavioural Enrichment Elements“, die den Löwen natürliche Beschäftigungsmöglichkeiten bieten sollen, gelegt. Hierzu gehören Plätze zum Sandbaden, ein Heizstein sowie Kratz- und Kletterelemente.
Für die Entwurfs- und Ausführungsplanung zeichnete dan pearlman Erlebnisarchitektur verantwortlich. Die Besonderheit der Gehege ist außerdem, dass diese sowohl innerhalb als auch außerhalb mit großen entspiegelten Panoramascheiben ausgestattet wurden, die es den Besuchern ermöglichen sollen, die Tiere besonders genau beobachten zu können. Außerdem gibt es durch eine Glasscheibe die Möglichkeit, den Pflegern in der Futterküche über die Schulter zu schauen. Auf der anschließenden Terrasse des Gebäudes bekommen die Besucher zusätzlich einen weiten Blick in die Savanne und die Giraffenanlage geboten.
Im Rote Liste Zentrum stehen vor allem die Aufklärung über die bedrohten Tierarten sowie der Natur- und Artenschutz im Vordergrund. Mittels Schautafeln und interaktiver Screens sollen Gäste mehr über die Ursachen rund um den Verlust von Lebensräumen, direkte Bejagung oder Klimaveränderungen, die möglicherweise zur Gefährdung der Spezies beigetragen haben, erfahren. (eap)