Frankreich: Neuer Rückschlag für Befürworter des EuropaCity-Projekts bei Paris
Laut einem jüngsten Urteil des Verwaltungsgerichts von Cergy-Pontoise ist der eingereichte Bebauungsplan (PLU = le plan local d’urbanisme), der u.a. die Entstehung des milliardenschweren Mega-Freizeitkomplexes EuropaCity im Nordosten von Paris vorsieht, nun als unwirksam erklärt worden. Konkret betrifft das gestern verkündete Urteil einen 2017 vom Gemeinderat Gonesse (Département Val d’Oise) verabschiedeten Beschluss, der die städtebauliche Entwicklung von 248 Hektar Ackerfläche – 80 Hektar Fläche davon sollen für die Entstehung des Freizeitkomplexes mit Geschäften, Freizeiteinrichtungen sowie Wohn- und Geschäftsvierteln genutzt werden (vgl. EAP 2/2018) – vorsieht.
Nachdem das zuständige Gericht bereits vor rund einem Jahr den Präfekturbeschluss des Départements zur Schaffung der Entwicklungszone (ZAC = zone d’activité commerciale) im sogenannten „Triangle de Gonesse“ für nichtig erklärt hatte (vgl. EAP-News v. 07.03.18), stehen die Aussichten für das Projektvorhaben nun alles andere als gut. Interessanterweise gehören zu den Gegnern, die gegen den Beschluss aus dem Jahr 2017 Einwand erhoben hatten, mehrere Umweltschutzverbände sowie die Immobiliengesellschaft SCI Aéroville, die in Flughafennähe bereits ein großes Shoppingcenter betreibt.
Mit Aufhebung des lokalen Bebauungsplanes sind die Flächen nun also wieder ausschließlich für eine landwirtschaftliche Nutzung freigegeben. Französischen Medienberichten zufolge hat die Gemeinde Gonesse bereits angekündigt, gegen das Urteil in Berufung zu gehen. (eap)