Grand Canyon, USA: Skywalk für Schwindelfreie
Am 28. März 2007 dürfen Besucher erstmals den gläsernen Skywalk am Grand Canyon West betreten. Die Arbeiten für das Projekt begannen im März 2004. Aufgrund zahlreicher zusätzlicher Tests musste das Datum der „Erstbegehung“ mehrmals verschoben werden. Der Skywalk wird die höchste freischwebende Aussichtsplattform der Welt sein: Die Konstruktion aus Glas und Stahl wird in 1.200 Meter Höhe über dem Abgrund des Grand Canyons 21 Meter weit über den Rand hinausragen. Der Vorgang des „Ausrollens“ der Aussichtsplattform über den Canyonrand ist für den 27. Februar bis 2. März geplant. Ab 28. März erhält man von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang für 25 US Dollar (ca. 19 Euro) Zutritt zum Skywalk. Bis zu 120 Personen dürfen die Plattform gleichzeitig betreten. Der Zugang erfolgt zunächst über provisorische Tunnel, bis auch das Besucherzentrum fertig ist: Auf 560 Quadratmetern sind dann auf drei Etagen ein Museum, ein Kino, eine VIP Lounge, Geschäfte, Tagungsräumlichkeiten und zahlreiche Restaurants und Bars vorgesehen. - Die Idee für den Skywalk stammt von dem in Las Vegas ansässigen Unternehmer David Jin, der rund 10 Mio. Dollar in das Projekt investiert haben soll. Entworfen wurde die hufeisenförmige Brücke von dem Architekturbüro MRJ Architects und konstruiert wurde sie von dem Ingenieurbüro Lochsa Engineering, LLC. Das Glas stammt aus Deutschland: Der 55 Millimeter dicke Sicherheitsglasboden wurde von der Kinon Porz in Köln hergestellt, die Glasbrüstung von Glas Döring in Berlin. Das besonders transparente und farbneutrale Glas garantiert einen atemberaubenden Blick auf den 1.200 Meter unter dem Skywalk fließenden Colorado River. Die Sicht wird dabei Dank des eingesetzten speziellen Glases durch keinerlei störende Farbeffekte oder Spiegelungen getrübt sein. Die gesamte 482 Tonnen schwere Konstruktion soll theoretisch eine Belastung von 33.000 Tonnen aushalten sowie Erdbeben der Stärke 8 und Windstärken bis 160 Stundenkilometern – aus acht verschiedenen Richtungen. - Zu den weiteren Attraktionen am Grand Canyon West gehören ein Indianerdorf, der Hualapai Markt und die Hualapai Ranch, eine Westernstadt, von der aus man zu Ausritten aufbrechen kann. Im Unterschied zum bekannten Grand Canyon National Park, der rund vier Mio. Besucher jährlich zählt, pilgerten bisher lediglich bescheidene 125.000 Gäste p.a. zum Grand Canyon West. Die Erwartung der am Westrand ansässigen Hualapai-Indianer, der „Grundbesitzer“, ist verständlich: Sie möchten von dem großen Besucher-„Kuchen“ mehr abbekommen. (eap)