PortAventura steht möglicherweise bald zum Verkauf
(eap) Spekulationen über einen möglichen Verkauf des spanischen Themenpark-Resorts PortAventura World kursieren bereits seit einiger Zeit. Die beiden Gesellschafter – die privaten Kapitalbeteiligungsgesellschaften Investindustrial und KKR – seien nun in konkreten Vorbereitungen für eine Veräußerung der katalanischen Freizeitdestination. Das berichtet u.a. die spanische Wirtschafts- und Finanzzeitung Cinco Días. Nachdem die PortAventura World, zu welcher der gleichnamige Themenpark, der Wasserpark Caribe Aquatic Park, das 2017 eröffnete Ferrari Land sowie mehrere Hotels gehören, durch die Auswirkungen der Covid 19-Pandemie hohe Verluste verbuchen musste, haben sich die Tourismus- und Freizeitwirtschaft Spaniens zumindest in puncto Gästezahlen wieder erholt. So auch die Geschäftsjahresergebnisse der PortAventura World, die in der Saison 2022 mit über fünf Mio. Besuchern an den Erfolg von Vor-Pandemiezeiten anknüpfen und entsprechende Umsätze verbuchen konnte. Zudem sind Möglichkeiten und Pläne für eine künftige Erweiterung des Themenpark-Resorts vorhanden, welche u.a. die Entstehung weiterer Hotels, MICE-Einrichtungen und Restaurants vorsehen. Zusammengenommen gute Ausgangsbedingungen für einen Verkauf zu einem gewinnbringenden Transaktionswert für die derzeitigen Investoren. Als mögliche Verkaufssumme steht der Betrag von rund einer Milliarde Euro im Raum. Final beschlossen seien die Verkaufspläne zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht, ein mögliches Angebot eventuell nächstes Jahr zu erwarten.
Ein Blick zurück: PortAventura wurde 1995 von einem spanischen Investoren-Konsortium und den Hauptinvestoren La Caixa und Anheuser Busch (zu einem späteren Zeitpunkt stieß auch die Tussauds Group dazu) gegründet. Im ersten Betriebsjahr verzeichnete der etwas über eine Autostunde südlich von Barcelona entfernt gelegene Themenpark bereits 2,7 Mio. Gäste. Zwei Jahre nach der Gründung übernahmen die Universal Studios das Management und die Anteile der Tussauds Group. Es folgte eine Zeit der Veränderungen gepaart mit mehrfachen Umbenennungen der Destination. 2004 verkaufte NBC Universal seine PortAventura-Anteile an La Caixa. Die zu jener Zeit als Sparkasse geführte spanische Bank (heute CaixaBank, S.A.) übernahm auch die Anteile von Anheuser Busch und wurde praktisch zum Alleineigentümer. 2005 erhielt der Park seinen ursprünglichen Namen PortAventura zurück. Nach wirtschaftlich unsteten Jahren, u.a. geprägt durch die Eurokrise, Kapital- und Anteilsumschichtungen, erfolgte 2010 die Gründung der Holding PortAventura Entertainment S.A. (PAESA), an der das italienisch-britische Private-Equity-Unternehmen Investindustrial 50 Prozent erwarb. Auch das Management ging in die Verantwortung von Investindustrial über, es folgten hohe Investitionen in die weitere Entwicklung der Themenpark-Destination. Ab 2012 war Investindustrial Alleineigentümer von PAESA, kurze Zeit später übernahm die US-amerikanische Risikokapitalgesellschaft KKR 49,9 Prozent der Anteile. Wie die Eigentümerstruktur von PAESA und damit der PortAventura World künftig aussieht, bleibt nun abzuwarten.
Dieses Jahr strebt PortAventura einen neuen Besucherrekord an – die Zeichen dieses Ziel zu erreichen stehen gut, nicht zuletzt durch die Eröffnung der neuen Darkride-Achterbahn „Uncharted“ (umgesetzt von Intamin/Sally Dark Rides) diesen Sommer, über die Sie alles in unserer aktuellen EAP-Ausgabe lesen können.■