Sanierungsarbeiten im Volksbad Nürnberg
(eap) Seit der Schließung im Jahr 1994 sehnen sich die Bürger Nürnbergs nach einer Wiedereröffnung des Volksbads. Ende 2024 könnte es soweit sein, sofern die Sanierungsarbeiten wie geplant voranschreiten. Im Jahr 1914 eröffnet, umfasste das Volksbad damals drei Schwimmhallen, 66 Wannen- und 14 Duschbäder sowie einen irisch-römischen Badebereich mit Ruhemöglichkeiten. Im Zweiten Weltkrieg erlitt das Bad enorme Kriegsschäden durch Bombardierungen, wurde jedoch gleich nach dem Krieg, 1947, teilweise instandgesetzt und wiedereröffnet. 1994 wurde es dann nach mehreren Jahren des kontinuierlichen Besucherrückganges geschlossen. Seitdem wurde die beeindruckende Location im Jugendstil u.a. für Fotoshootings, Techno-Parties und Kulturevents genutzt. Ende Januar 2015 beauftragte der Stadtrat die ebenfalls städtische Betreibergruppe NürnbergBad mit der Erarbeitung einer Machbarkeitsstudie. Im vergangenen Frühjahr wurde dann final mit dem Bau begonnen, dessen Dauer auf 30 Monate angesetzt worden war. Die Kosten für die Revitalisierung belaufen sich auf rund 55,6 Mio. Euro, von denen nach Abzug der zugesagten Fördersummen etwa 30 Mio. Euro durch die Stadt Nürnberg zu leisten sind.
Zukünftig sollen die beiden früheren „Männerhallen“ des Bades für Schul-, Verein- und öffentliches Schwimmen genutzt werden. Im alten Kesselhaus soll ein Lehrschwimmbecken entstehen und die frühere „Frauenhalle“ soll zur Wohlfühlhalle mit Sauna-, Wellness- und Gesundheitsbereich werden. Eine der beiden Männerhallen (Schwimmhalle II) soll zudem auch für Tagungen und Events genutzt werden können. „Etwas ganz Besonderes wird der Hubboden in Halle II. Mit diesem können wir die Wassertiefe stufenlos variieren. Damit können wir das Schwimmbecken am Wochenende zum größten Planschbecken Nürnbergs machen und abends auf dem Wasser feiern“, erläutert Projektleiter und zweiter Werkleiter von NürnbergBad Joachim Lächele. Darüber hinaus soll es ein Baby- und Kleinkinderareal, einen Gastronomiebereich, ein Gesundheits-Fitness-Studio sowie eine Physiotherapie-Praxis geben. Bis Ende Juni läuft außerdem noch eine Sponsoring-Aktion für die Rekonstruktion des historischen Wasserturms, für welche 1,7 Mio. Euro kalkuliert werden. Im Turm würde soll auch ein multifunktionaler Tagungs- und Veranstaltungsraum entstehen, der künftig für diverse Treffen oder Feiern genutzt werden kann. Daneben können die Bürger das Volksbad heute schon unterstützen, indem sie eine Jahreskarte erwerben. ■