06.03.2013

Schausteller stellen Weichen für die Volksfestsaison 2013

Auf dem diesjährigen Delegiertentag des Deutschen Schaustellerbundes (DSB) in Osnabrück wurden die Leitlinien für die bevorstehende Volksfest- und Weihnachtsmarktsaison debattiert. In Deutschland finden jährlich ca. 10.000 Volksfeste statt – das sind Kirmes, Frühjahrs- und ebenso Schützenfeste. Rund 150 Mio. Menschen haben 2012 die Volksfeste in Deutschland besucht. Eine aktuelle Studie des DSB belegt darüber hinaus: Weihnachtsmärkte sind beliebter denn je. Die Zahlen, die das Institut für Freizeit und Tourismus (ift) 2012 im Auftrag des DSB ermittelte, sprechen für sich: 85 Mio. Besucher tummeln sich heute auf den bundesweit rund 1.500 Weihnachtsmärkten – Tendenz steigend. Im Vergleich zu 2001, als es „nur“ 50 Mio. waren. Damit haben sich Weihnachtsmärkte „für uns Schausteller zu einem wichtigen Standbein entwickelt“, erläutert DSB-Präsident Albert Ritter. Dennoch verzeichneten die normalen Volksfeste – besonders kleine und mittlere – in den vergangenen Jahren immer wieder leichte Besucherrückgänge. Als Grund dafür sieht der DSB zum einen den Demografischen Wandel; zum anderen das stetig wachsende und immer vielfältigere Freizeitangebot… Ganz wesentlich bemängeln die Schausteller jedoch auch, dass ihnen von Politik und öffentlicher Hand teilweise bürokratische Hürden gestellt werden, die erfolgreiches Arbeiten immer weiter erschweren. Deshalb fordern die Schausteller z.B. „freie Ein- und Ausfahrt in städtischen Umweltzonen“, da ihre Fahrzeuge lediglich bei An- und Abreise bewegt werden müssen. Außerdem wird die enorme Ungleichbehandlung bei den Stromkosten bemängelt, die die Schausteller zwingt, den teilweise 40 % höheren Baustrompreis zu zahlen. Ebenso kritisch äußerte sich DSB-Präsident Ritter zu den aus seiner Sicht willkürlichen Abschaffungen von Volksfesten, was letztendlich Arbeitsplatzverlust bedeute, sowie zu der leichtfertigen Abgabe von Volksfesten an private Anbieter bzw. Betreiber. Die Vergabe von Volksfesten sei „eine öffentlich-rechtliche Aufgabe, die nur im Einzelfall und unter besonderen Voraussetzungen durch örtlich kompetente Schaustellerverbände übernommen“ werden könne, so Verbandspräsident Ritter. Der DSB sieht seine Aufgabe auch in Zukunft darin, die rechtliche und wirtschaftliche Lage des Gewerbes zu sichern und zu verbessern – in erster Linie die Erhaltung und Förderung der traditionellen Jahrmärkte, Kirmessen, Volksfeste und Weihnachtsmärkte. (eap)

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