Zukunft der Meyer Werft gesichert
(eap) Seit über 225 Jahren ist die Meyer Werft in Papenburg ein fester Bestandteil der deutschen Schiffbauindustrie. Durch marktwirtschaftliche Herausforderungen wie die Corona-Pandemie, der Krieg in der Ukraine und steigende Rohstoffpreise war das Unternehmen zuletzt in eine ernste finanzielle Schieflage geraten. Der Bund und das Land Niedersachsen haben nun ihre Unterstützung zugesagt: Rund 80 Prozent der Anteile an der Meyer Werft wollen Bund und Land gemeinsam übernehmen. Außerdem investieren sie 400 Millionen Euro und wollen Bürgschaften in Höhe von jeweils rund einer Milliarde Euro tragen. Diese sollen dazu beitragen, die finanzielle Stabilität der Werft, zahlreiche Arbeitsplätze und Zukunftsprojekte zu sichern.
Fest stehe laut Werft aber, dass die Anteilsübernahme durch den Bund und das Land Niedersachsen nicht auf Dauer ausgerichtet sei. Langfristig werde die Meyer Werft wieder in private Hände überführt. Ein entsprechendes Rückkaufrecht ist der Eigentümerfamilie Meyer eingeräumt worden. „Unser Ziel ist es, die Meyer Werft und damit ihre Mitarbeitenden in eine erfolgreiche und gesicherte Zukunft zu führen. Wir glauben fest daran, dass unser Unternehmen mit seiner innovativen Technologie und seinem engagierten Team eine Zukunft hat“, betont Bernd Eikens, CEO der Meyer Werft. „Wir sind zuversichtlich, gemeinsam gestärkt aus dieser Krise hervorzugehen und unsere Position als eines der führenden Unternehmen im internationalen Schiffbau zu behaupten. Wir bedanken uns bei den Beschäftigten, Partnern und Kunden für das entgegengebrachte Vertrauen und die Unterstützung in dieser herausfordernden Zeit.“
Trotz der derzeitigen finanziellen Herausforderungen verfügt das Unternehmen aktuell über Aufträge im Gesamtwert von 11 Milliarden Euro bis in das Jahr 2031. Darunter auch weitere Kreuzfahrtschiffe für die Rederei Disney Cruise Line. Erst gestern hat der neue Liner „Disney Treasure“ die Werft in Papenburg verlassen. Am 21. Dezember diesen Jahres soll das Schiff von Port Canaveral in Florida aus zu seiner Jungfernfahrt aufbrechen. ■