31.08.2020

† Bart de Boer verstorben

Bart de Boer (geb. 1951), ehemaliger Direktor von De Efteling, verstarb im Alter von 69 Jahren. Bart de Boer, der frühere Generaldirektor des Flughafens Eindhoven, war von Juni 2008 bis September 2013 CEO von Efteling, dem größten niederländischen Themenpark. De Boer, der nicht direkt aus dem Freizeitpark-Business kam, bewies sein Einfühlungsvermögen und seine Expertise in den fünf Jahren an der Spitze des 1952 gegründeten Themenparks auf eindrucksvolle Weise und trug maßgeblich zu dessen Entwicklung bei.

Wurden in früheren Zeiten Investitionen nur in größeren Zeitabständen getätigt, entschied sich De Boer für eine mutigere Strategie. Bereits kurz nach seinem Start in Efteling war er für die Realisierung des „Bahnhofs De Oost“ verantwortlich. Der Ferienpark „Bosrijk“ wurde Ende 2009 unter seiner Leitung eröffnet, womit nicht nur ein lang gehegter Wunsch für den Park in Erfüllung ging, konnten doch endlich mehr Übernachtungsgäste angesprochen werden – eine Voraussetzung, um die Besucherzahlen weiter signifikant steigern zu können. Schon 2010 wurde die frühere Holzachterbahn „Pegasus“ unter Federführung von Bart de Boer durch den Doppel-Wooden-Coaster „Joris en de Draak“ ersetzt, was wiederum für große internationale Beachtung sorgte. Auch die Umsetzung der „Raveleijn“-Show, die 2011 Premiere feierte – samt Bau des großen neuen Bürokomplexes –, wurde von De Boer verantwortet. Er war nicht nur davon überzeugt, dass regelmäßige Investitionen für einen Themenpark von solch großem internationalen Ansehen zwingend erforderlich sind – die Entwicklung des Parks, der auch den Beinamen „Welt voller Wunder“ trägt, gab ihm Recht. Die Zahl der Besucher des Parks stieg von 3,2 Mio. im Jahr 2007 auf 4,2 Mio. im Jahr 2013. Seit der von ihm initiierten Ganzjahresöffnung kommen heute Jahr für Jahr mehr als fünf Mio. Gäste in den zauberhaften Themenpark.

Als er den Park verließ, ließ er noch weitere visionäre Investitionsideen zurück: so kündigte er zum Beispiel im Jahr 2010 an, in einen spektakulären neuen Darkride mit dem Namen „Hartenhof“ investieren zu wollen, was jedoch nicht umgesetzt wurde. Mit einem Budget von rund 35 Mio. Euro wurde jedoch 2017 dann mit „Symbolica“ eine Alternative in Efteling realisiert und eröffnet (vgl. EAP 5/2017). Nach seinem Ausscheiden aus Efteling begann De Boer als Direktor der Akademie für Tourismus am NHTV in Breda (heute Fachhochschule Breda) zu arbeiten und betätigte sich als Berater in der Freizeitpark-Branche. Über seine Krankheit sprach De Boer nicht in der Öffentlichkeit. Als die Nachricht von seinem Tod am Samstag die Runde machte, gab es viele spontane Beileidsbekundungen aus der Freizeitbranche. Die Vergnügungspark-Industry hat einen begeisterten Mitstreiter verloren. Wir trauern um Bart de Boer. (eap)

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