Frankreich: Mittelalter-Park vor den Toren von Chartres geplant

Die französische Stadt Chartres (Region Centre-Val de Loire), etwa 90 Kilometer südwestlich von Paris gelegen, ist vor allem für ihre beeindruckende Kathedrale bekannt. Jährlich zieht es über eine Mio. Besucher in das gotische Gotteshaus. Auch die „Europäische Begegnungsstätte Franz Stock“, die dem deutschen Priester Franz Stock aus dem Erzbistum Paderborn gewidmet ist, der im Zweiten Weltkrieg während der deutschen Besatzungszeit als Seelsorger katholische Kriegsgefangene in Paris betreute und heute als Wegbereiter der deutsch-französischen Freundschaft gilt, befindet sich in der Nähe von Chartres. Nun soll die am Fluss Eure gelegene Stadt auch Heimat eines Mittelalter-Parks werden, der sich laut Medienberichten bereits seit Monaten in der Planung befinde.

Hinter dem Projekt stehen der Franzose Raphaël Geslan und seine 2013 gegründete Firma Graals, die sich auf die Entwicklung von Events und Attraktionen rund um das Thema Mittelalter spezialisiert hat. Nachdem die Stadt Chartres die Idee für das Projekt positiv aufgenommen habe, sei man nun auf der Suche nach einem zwischen 160 und 200 Hektar großen Gelände, von welchem der Park zirka 60 Hektar einnehmen soll. Rund zehn mögliche Standorte stünden bislang zur Auswahl im Großraum Chartres, eine Entscheidung könne noch bis Ende des Jahres getroffen werden. Während für die Finanzierung des Grundstückerwerbs von einem gemischtwirtschaftlichen Unternehmen (einer sog. Public Private Partnership) als Geldgeber die Rede ist, soll der eigentliche Bau des Parks, für den zwischen 150 und 200 Mio. Euro veranschlagt werden, durch private Partner finanziert werden. Mindestens 500.000 Besucher möchte der Park pro Jahr willkommen heißen. In Deutschland war mit dem Projekt „Weltentor“ bereits vor Jahren ein ähnliches Mittelalter- und Fantasiepark-Projekt gescheitert (vgl. EAP-News v. 29.06.09). (eap)