London: Museumsreif? Die Stones? Never! Doooch!
In der Londoner Saatchi Gallery für zeitgenössische Kunst eröffnete gestern die bereits Mitte vorigen Jahres angekündigte Ausstellung „Exhibitionism“ zu 50 Jahren Rockgeschichte der Rolling Stones (vgl. EAP-News 10.07.15). Die Herren gaben sich zur Eröffnung selbst die Ehre. Die fünf Mio. Euro teure Ausstellung zeigt rund 500 Exponate aus dem Leben, Wirken und „Leiden“ der Stones. So staunte Keith Richards über ein vor Zeiten von ihm verfasstes Tagebuch, zu dem ihm gänzlich die Erinnerung fehlt: Salopp-cool meinte er nur, dass er vielleicht mal drin lesen solle … Man darf sich fragen, ob das nun den Anfang vom Ende der mehrheitlich über siebzigjährigen Musiker bedeutet. Wohl kaum – eher ist es die Erkenntnis, mit dem Klimbim der 50 Jahre StonesRock ordentlich „Schotter“ einfahren zu können (den keiner der vier wirklich braucht!), und zum andern PR in eigener Sache zu machen … für die nächste CD, die nächste Tour oder die übernächste (to heaven). Mit dem genialen Gig auf Fidel Castros Insel – dem offiziell rund 500.000 Rockmusikhungrige beiwohnten, inoffiziell rund eine Million, wovon ein Großteil die Stones nur hören konnte! – im Rücken, sind die Stones mittlerweile wieder so beliebt und bekannt wie zu „Streetfighting Man`s“ Zeiten, erschienen Ende 1968 auf der legendären LP „Beggars Banquet“ …
Exhibitionism wird präsentiert und promotet von der australischen Firma iEC (International Entertainment Consulting) unter Beteiligung von Mick Jagger, Keith Richards, Charlie Watts und Ronnie Wood. Exhibitionism gilt als die größte je getourte Wanderausstellung bislang. Bis zum 4. September 2016 wird die „Tour“ in London zu sehen sein. Dies ist allerdings nur der Anfang, denn im Anschluss soll „Exhibitionism“ innerhalb von vier Jahren in elf großen Städten der Welt zu sehen sein. www.stonesexhibitionism.com (eap)