Rheinland-Pfalz/Deutschland: Käufer für Nürburgring steht fest – Autozulieferer macht das Rennen
Die Entscheidung ist gefallen! Auf einer Pressekonferenz am gestrigen Spätnachmittag in Koblenz, zu der Sanierungsgeschäftsführer Professor Dr. Thomas B. Schmidt und Sachverwalter der Nürburgring GmbH, Jens Lieser, eingeladen hatten, wurde das Ergebnis des Investoren- und Verkaufsprozesses für die Vermögenswerte des Nürburgrings bekannt gegeben. Den Zuschlag für den Kauf des insolventen Nürburgrings erhielt nach einer stundenlangen Sitzung des Gläubigerausschusses der Düsseldorfer Autozulieferer Capricorn, der sich somit knapp gegen seinen Mitbieter, die internationale Fonds-Beteiligungsgesellschaft HIG Capital, durchsetzen konnte. Nach Angaben der Sanierer liegt der Kaufpreis bei 77 Mio. Euro. Der neue Eigentümer, der als Motorsport-Zulieferer vor allem Kurbel- und Nockenwellen, Zylinderlaufbuchsen, Kolben und Pleuel produziert und bereits einen eigenen Außenstandort am Nürburgring betreibt, wolle bis zu 25 Mio. Euro in die weitere Entwicklung des Rings stecken und dort ein Automobil-Technologiecluster aufbauen. Das Erlebnisdorf „Grüne Hölle“ und das ring°werk sollen abgerissen werden. Noch diesen Winter soll die ring°racer-Achterbahn ab- und an einer anderen Stelle in Rheinland-Pfalz wieder aufgebaut werden. Für Capricorn-Geschäftsführer Robertino Wild sei die “Grüne Hölle“ ein chronischer Verlustbringer am Ring. Der Käufer, die neugegründete capricorn NÜRBURGRING GmbH, wird die Vermögenswerte der Nürburgring GmbH zum 1. Januar 2015 übernehmen. Allerdings behält sich der Käufer das Recht vor, im Falle eines Bescheides der Europäischen Kommission über mögliche Beihilferückforderungen zurücktreten zu können.
2012 hatte die Nürburgring GmbH Insolvenz angemeldet, im Mai des vergangenen Jahres wurde der Verkaufsprozess für den Nürburgring gestartet (vgl. EAP 1/2014, Stichwort: ring°racer). Das Areal in der Eifel umfasst neben der bekannten Rennstrecke auch die 2009 eröffnete ring°werk-Erlebniswelt und Hotels. (eap)