Serengeti-Park wehrt sich gegen Airbus-Transportverbot der Region Hannover
(eap) Vor zwei Jahren kaufte der Serengeti-Park in Hodenhagen einen ausrangierten Airbus A310 der Deutschen Luftwaffe, um diesen zu einer Erlebnisgastronomie auf dem Parkgelände umzugestalten (vgl. EAP-News v. 03.09.21). Für den Transport des Flugzeugrumpfes über eine durch ein Landschaftsschutzgebiet führende Landstraße erhielt der Park bislang jedoch keine Genehmigung. Acht Bäume könnten beim Transport beschädigt werden, befürchtet die Region Hannover. Eine bestellte Sachverständige urteilte, dass der Transport durchaus gelingen könnte, wende man die „Reverse Rigging“-Methode an – bei diesem Verfahren werden Äste hochgezogen, um keinen Schaden zu nehmen. Dennoch lehnt die Region Hannover den Transport des Airbus-Rumpfes weiterhin ab. Am Montag (11.12.23) reichte Serengeti-Park-Inhaber Dr. Fabrizio Sepe beim Verwaltungsgericht Hannover daher Klage gegen die Region Hannover ein.
Dr. Sepe begründet: „Im Laufe des Widerspruchverfahrens haben wir von unserem Gutachter prüfen lassen, ob sich die ursprünglich geplanten Astschnitte an den acht Bäumen im Landschaftsschutzgebiet „Ellernbruch“, durch den der Transport des Airbus-Rumpfes auf einer Länge von 1,8 km führt, außerhalb des Waldes durch den Einsatz der Methode des Reverse Rigging vollständig vermeiden ließen. Der Baumgutachter führte daraufhin im Oktober diesen Jahres Zugversuche an den betroffenen Bäumen bzw. Ästen durch und kam zu dem Ergebnis, dass auch diese Bäume nicht beschnitten werden müssen, wenn die Methode des Reverse Rigging angewendet wird. Somit steht fest, dass für den Transport unseres A310-Rumpfes kein einziger Baum außerhalb des Waldes beschnitten werden muss und die Verbotsnorm des § 3 Abs. 1 Nr. 6 LSG-VO nicht mehr tangiert wird. Die Region hat ohne weiteren Kontakt, um diese Ergebnisse zu besprechen, den Gutachter anzuhören oder Rückfragen zu klären, unseren Widerspruch nach nur wenigen Tagen für mich überraschend abgelehnt. […] Wenn die Sachverständige der Region auch der Ansicht ist, dass diese Methode zuverlässig und sicher funktioniert und die betroffenen Bäume nicht geschädigt werden, ist für mich nicht mehr nachvollziehbar, warum der Transport durch diese 1,8 Kilometer kurze Passage erneut nicht genehmigt wurde. Daher sehe ich mich an dieser Stelle bedauerlicher Weise gezwungen, den Rechtsweg zu wählen“, so Fabrizio Sepe.
Andere demontierte Teile des Flugzeugs befinden sich bereits im Serengeti-Park. Wie es mit dem Airbus-Rumpf nun weitergeht, bleibt also abzuwarten. ■