Berliner Bäderchef „spielt“ nicht mehr mit …
Wie gestern bekannt wurde, hat der Vorstandsvorsitzende der Berliner Bäder-Betriebe (BBB), Ole Bested Hensing (Foto), „aus wichtigen, familiären Gründen um die vorzeitige Auflösung seines Anstellungsvertrags bei den Berliner Bäder-Betrieben zum 30. Juni 2015 gebeten“. Der Aufsichtsratsvorsitzende, Sportsenator Frank Henkel, hat deshalb zu einer Aufsichtsratssitzung in der kommenden Woche eingeladen, während der über das Ersuchen entschieden werden soll. Zu weiterer Stellungnahme waren die BBB gestern nicht bereit. Es ist jedoch davon auszugehen, dass der Aufsichtsrat seinen Vorstandsvorsitzenden Ole Bested Hensing „ziehen“ lässt, soll es doch in der Vergangenheit immer wieder zu deutlicheren Unstimmigkeiten zwischen dem aus der Privatwirtschaft in die BBB gewechselten Bäderchef und seinem Aufsichtsratsvorsitzenden, dem Berliner Innensenator Frank Henkel (CDU), gekommen sein. Erst im Februar hatte Henkel ein Bäderkonzept vorgestellt, nach dem sämtliche 62 Berliner Bäderanlagen unter allen Umständen erhalten werden sollten – die meisten gelten als enorm sanierungsbedürftig … Bested Hensing vertrat eher eine Linie des kontrolliert sinnvollen Ausdünnens der Anlagen, um in den verbleibenden Bädern durch Sanierungen und in ggf. neu zu bauenden Multifunktionsbädern ein marktfähiges Qualitätsniveau anbieten zu können. Jetzt scheint Bested Hensing offenbar die „Notbremse“ gezogen zu haben, um den politisch motivierten Entscheidungen und Ansichten des Aufsichtsrates nicht mehr im Wege zu stehen. Geld kostet das eine wie das andere Konzept – Bäder sind kostenintensiv. „Schwimmen soll in Berlin nach dem Willen des Senats weiterhin kein Luxus sein“, schrieb die Berliner Zeitung im Februar über Henkels Pläne. Mit der Erhaltung der teils immens sanierungsintensiven Berliner Bäderanlagen will Henkel „ortsnahe Versorgung zu sozialverträglichen Preisen“ garantieren. Die Gefahr, dass dies je Luxus ergäbe, dürfte tatsächlich gegen Null gehen. (eap)