Deutschland: EWA plädiert für umfassenden Defizitausgleich für Freizeitbäder und Thermen
Den Freizeitbädern und Thermen in Deutschland steht nach Auffassung der European Waterpark Association (EWA) ein „harter Winter“ bevor. „Wir haben in unseren Anlagen erhebliche Mehraufwendungen zur Umsetzung und Kontrolle der umfassenden Schutzmaßnahmen für unsere Gäste sowie unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Gleichzeitig sinken durch die Limitierungen der Besucherzahlen die Umsätze dramatisch. Wenn nunmehr, wie sich abzeichnet, aufgrund der besorgniserregenden Entwicklung der Fallzahlen die bestehenden Restriktionen über den Jahreswechsel hinaus fortgeführt werden müssen und in einigen Bundesländern durch Einführung der 2G-Regel sogar noch verschärft werden, sind die zu erwartenden wirtschaftlichen Folgen für die öffentlichen Bäder und auch für die von ihnen abhängigen Zulieferer und Dienstleister nicht mehr tragbar. Eine Fortführung der Überbrückungshilfe III wird nicht ausreichen, um die Kostensteigerungen einerseits und die Mindereinnahmen andererseits aufzufangen“ – so die Einschätzung des Verbands der europäischen Freizeitbäder und Thermen, dessen Bäder alljährlich von rund 140 Mio. Gästen besucht werden.
In einem Schreiben an den geschäftsführenden Minister für Wirtschaft und Energie, MdB Peter Altmaier, fordert die EWA daher einen umfassenden Defizitausgleich für Freizeitbäder und Thermen auf Grundlage der im Vergleichszeitraum des Jahres 2019 erzielten Umsätze. „Gerade die Zeiten, in denen die Freizeitbäder und Thermen in Deutschland geschlossen bleiben mussten, haben gezeigt, wie wichtig diese Angebote für das Leben der Menschen sind. Bäder sind genuine Orte der Pandemiebekämpfung, weil Schwimmen und Saunieren nachweislich die Abwehrkräfte gegen Infektionskrankheiten steigern. Zudem sind Bäderanlagen Plätze, an denen die Menschen sich erholen können, was vor allem in Krisenzeiten einen nicht zu unterschätzenden Wert darstellt“, erklärt EWA-Geschäftsführer Dr. Klaus Batz. Es bestehe akuter Handlungsbedarf und, da die Deutsche Bundesregierung geschäftsführend weiter im Amt ist, auch eine echte Handlungsoption, heißt es in dem Schreiben an den Bundeswirtschaftsminister, das mit einem dringenden Appell endet: „Bitte nutzen Sie diese Handlungsoption im Interesse aller Menschen, denen unsere Bäder auch in Zukunft als Orte einer gesundheitsorientierten Freizeitgestaltung erhalten bleiben sollen“. (eap)